„Frau Kuckuck, was machen Sie da eigentlich?“…
… fragte mich neulich eine Patientin leicht irritiert, neugierig und auch etwas fassungslos. Sie hatte gerade ihre dritte Reikibehandlung bekommen und konnte selbst nicht einordnen, was da mit ihr geschah. Es ging es ihr deutlich besser als vor drei Tagen. Die Schmerzen reduziert, der Mut da, ihre Krankheit – eine schwere Gürtelrose – überwinden zu können, insgesamt ein leichtes Gefühl im Körper und auch im Kopf. Vielleicht sogar im Herzen. Doch sie traute ihrem Gefühl nicht so recht. War doch alles nur Einbildung? Ein bisschen tat es ja auch noch weh. Und es konnte jederzeit wohl möglich wieder schlimmer werden. Was sollte auch eine Stunde in Ruhe und mit aufgelegten Händen schon bringen?
Frau – nennen wir sie: Eule – Frau Eule also befand sich in einem Zwiespalt, wie ihn so viele Menschen erleben, so wie auch ich, als ich Reiki kennenlernte. Was passiert da eigentlich, was macht die Behandlerin überhaupt? Einfach nur die Hände auflegen? Der Verstand stößt in diesem Fall an seine Grenzen. Er kann es sich nicht erklären. Er denkt in seiner Logik, um gesund zu werden, müsse entweder ein Wunder geschehen (an das er sowieso nicht glaubt, aber als letzte Rettung hinnehmen würde) – oder, es muss eine komplexe Technik bzw. Heilkunde her, die (mit seiner Hilfe) tiefgreifend untersucht, analysiert und eine Medizin ganz individuell für diese bestimmte Person mit dieser bestimmten Symptomatik anbietet. Der Verstand hat das Problem, sich selbst als einzige Instanz der Analyse, Beurteilung und Entscheidung wahrzunehmen. Er möchte auf seine Weise bedient werden. Und wir Menschen geben ihm, was er braucht. Was der Verstand nicht versteht, existiert erst einmal nicht. Logisch. Das ist allerdings nicht die ganze Wahrheit. Der Verstand kann natürlich sehr viel, auch erklären. Doch wenn er nicht gewachsen ist und versteht, dass es Dinge und Erfahrungen gibt, die die gleiche Gültigkeit haben wie seine Erfahrungen und seine Logik, und wenn er diesen anderen Erfahrungen keinen Raum gibt, sie vielmehr ignoriert und ablehnt anstatt sie zu beobachten und von ihnen zu lernen, dann wird das Leben eng.
Dies ist ein Moment, wo Reiki zu wirken beginnen kann. Die Erfahrung, dass da „etwas passiert“ – wenn auch vom Verstand angezweifelt – verschafft uns Menschen Weite. Reiki kann eine helle Lücke schaffen in dem oft dunklen Zustand des Leidens und Zweifelns oder sogar des Verzweifelns. Reiki kann eine erste Idee – oder eher noch: ein Gefühl geben von Raum und Helligkeit, von Wohlgefühl und (Schmerz-)Freiheit. Um auf Frau Eules Frage zurückzukommen; was ich als Reiki-Geberin tue, darüber kann ich nur Vermutungen anstellen. Besser gesagt, ich weiß sehr genau, was ich zu tun habe, doch ich kann nicht immer genau wissen, wie sich das, was ich tue, auswirkt. Reiki ist keine Naturwissenschaft. Reiki ist vielmehr eine natürliche Wissenschaft, eine Medizin, die auf Erfahrungen beruht. Lassen Sie sich auf Reikibehandlungen ein, so lassen Sie sich auf tiefe, vielleicht neue Erfahrungen ein. Wie die aussehen, kann ich als Reikitherapeutin nicht dezidiert wissen, doch ich kann Sie begleiten. Sie lassen sich auf sich ein. Auf das Abenteuer, sich selbst nahe zu sein. In der Stille, in der Ruhe. Im Feld einer neutralen, nicht manipulierenden und unterstützenden Kraft. Reiki kann Ihnen den Raum verschaffen, sich selbst zu begegnen. Als Reikitherapeutin stelle ich eine Situation her und eine neutrale Kraft zur Verfügung, damit dies passieren kann. Manchmal geht es schnell. Viele Menschen erleben die erste Reikibehandlung als eine ganz besondere „aufhellende“ Erfahrung. Andere merken zunächst gar nichts. Und so manch einer merkt erst einmal gar nicht, dass er oder sie etwas bemerkt. So wie eine Patientin neulich sagte: „Och, da passiert ja gar nichts, mir ist nichts aufgefallen“.
Das war, nachdem sie während der Behandlung eine ganze Weile den Tod ihrer Mutter beweint hatte. Da er schon ein Jahr zurück lag, dachte sie, ihre Schmerzen hätten nichts damit zu tun. Sie hatte auf „warme kraftvolle Ströme“ gewartet, eine Erwartung, die nicht erfüllt wurde. Es brauchte mehrere Behandlungen, einige Tränen und hier und da ein paar Sätze, bis ihr Schmerz weniger wurde.
Auf dem Weg mit Reiki – und hier spreche ich aus 25 Jahren Erfahrung mit dem Usui- System der natürlichen Heilung – lösen sich eine Menge Symptomatiken auf. Schmerzen geraten in Vergessenheit, Verzweiflung verwandelt sich in Mut, Angst in Lebenslust und Liebe. Manchmal wirkt Reiki schnell, manchmal braucht es viel Zeit und viele Behandlungen, bevor sich spürbar etwas verändert.
Ein guter Aspekt im Reiki Usui-System ist die Möglichkeit, Reiki selbst zu lernen. Das verschafft Unabhängigkeit von der Therapeutin und bietet die Möglichkeit, nach und nach mehr Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Man kann in einem Wochenendkurs die Reiki-Heilmeditation lernen und von da an selber „Hand anlegen“. Eine Meditation der ganz anderen Art, wenn man das Bild vom sitzenden Buddha voraussetzt. Reiki findet im Liegen statt, ist bequem und sogar für sehr kranke oder alte Menschen leicht praktizierbar. Man lernt im Kurs auch, anderen, Familienmitgliedern oder Freunden, Reiki zu geben. Wer mit Menschen zusammentreffen will, die auch Reiki gelernt haben, kann an Gruppenabenden teilnehmen, die in vielen Städten angeboten werden.
Reiki ist nicht nur eine Methode, die Schmerzen lindern, Ängste transformieren und Heilung bewirken kann. Reiki ist ein Weg. Wenn Sie ihn gehen wollen: viel Freude dabei!
Reiki – universelle Lebensenergie
Das Wort Reiki kommt aus dem Japanischen und heißt übersetzt universelle Lebensenergie. Es ist zum Synonym geworden für eine japanische Heilmethode, das „Usui-System der natürlichen Heilung“. Diese wurde vor ca. 100 Jahren von Herrn Dr. Usui in Japan entdeckt und kultiviert. Die Idee dieses Systems ist, Heilung zu bewirken, Leiden zu lindern und Gesundheit zu fördern Kraft der Be rührung. Reiki bedient sich keiner weiteren Hilfsmittel, wie Pillen, Nadeln, Drucktechniken oder ähnlichem, sondern nutzt ausschließlich das, was wir natürlicherweise immer bei uns haben: die Hände und den Geist.
Wie in allen alternativen Naturheilverfahren geht es auch im Reiki darum, die körpereigenen Heilkräfte zu stärken. Durch das Auflegen der Hände wird die universelle Lebensenergie zum Reikiempfänger geleitet. Das stärkt das Immunsystem und regt die Organ- und Stoffwechselaktivität im Körper an. Der Prozess der Heilung, in dem der Körper sich normalerweise sowieso ständig befindet, wird verstärkt und beschleunigt. Reiki wird als eine unkomplizierte und gleichzeitig sehr kompetent wirkende Methode beschrieben. Neben dem Aspekt, dass es Heilung fördern und Entgiftung beschleunigen soll, wirkt es entspannend und belebend. Jeder kann das Usui-System erlernen und anwenden, denn es wird davon ausgegangen, dass die Anlage Heilung bewirken zu können in jedem Menschen zugrunde liegt.
In der ersten Stufe, dem I. Reikigrad, wird die Selbstbehandlung unterrichtet sowie die Partnerbehandlung. Die Selbstbehandlung ist eine Heilmeditation, bei der die Hände in einer vorgegebenen Folge auf bestimmte Energiezentren des eigenen Körpers aufgelegt werden. Die Partnerbehandlung wird in einer klassischen Form unterrichtet, wobei die Hände, wieder in bestimmter Reihenfolge, auf den Körper des Partners aufgelegt werden, um Organe, Nerven, Muskeln, Gewebe zu behandeln und Entspannung herbeizuführen. Sie soll zunächst ausschließlich im Familien- und Freundeskreis angewandt werden.
Die nächste Stufe – der sogenannte II. Grad – unterrichtet drei Symbole und die dazugehörigen Anwendungsweisen, mit denen auch Buddha gearbeitet haben soll. Sie ermöglichen es, die Reikikraft zu verstärken und die Heilung auf der mentalen Ebene zu fördern, um den Geist zu klären. Außerdem gibt der II. Grad Aufschluss darüber, wie eine Heilung durch die Kraft der Gedanken gegeben werden kann.
Um Reiki kennenzulernen wird empfohlen, sich bei einer Reikimeisterin oder einem Reikimeister eine sogenannte Reiki-Grundbehandlung geben zu lassen, das sind vier Behandlungen in dichter Folge. So ist ein solides Kennenlernen der Methode möglich und man bekommt ein Gefühl dafür, wie Reiki bei einem selber wirkt. Liegt eine Erkrankung vor, wendet man sich an eine Reikimeisterin, die auch als Heilpraktikerin oder Ärztin praktiziert oder mit solchen zusammenarbeitet.
DIE AUTORIN:
Ashara Kuckuck, Reiki meisterin, Heilpraktikerin, Präventologin® und Autorin, erhielt zu Beginn der 1990er Jahre die Einweihung zur Reikimeisterin. In ihrer Naturheilpraxis in Berlin-Schöneberg weihte sie zahlreiche Menschen in Reiki und die Reikimeisterschaft ein, entwickelte die ambulante Reikiklinik® sowie die Systena® Methode, welche auf Reiki aufbaut.
Kontakt
Web: www.asharakuckuck.de