Schonend abnehmen und den Organismus entlasten
Fasten zählt zu den ältesten naturheilkundlichen Methoden. Es dient der Selbstreinigung des Körpers und stärkt das Immunsystem. Dank neuer Therapien funktioniert Fasten sogar ohne zu hungern: Die Mannheimer Ernährungsexpertin Sabine Wacker hat mit „Basen fasten – Die Wacker- Methode“ eine alltagstaugliche und sanfte Fastenform entwickelt. Für eine bestimmte Zeit wird auf säurebildende Nahrungsmittel verzichtet. Doch wie genau beeinflusst es den Organismus? Wie trägt Basenfasten dazu bei, gesund zu werden und zu bleiben und welche Lebensmittel bringen den Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht?
Grundsatz des Basenfasten ist: man verzichtet für ein bis zwei Wochen auf säurebildende Lebensmittel. Im Gegensatz zu traditionellen Fas tentherapien darf aber gegessen werden. Erlaubt sind alle Nahrungsmittel, die basisch verstoffwechselt werden. Zu diesen zählen im wesentlichen Obst und Gemüse, frische Kräuter, Sprossen und Nüsse. Fleisch, Milch- und Getreideprodukte werden vom Speiseplan gestrichen.
Basenfasten dient dazu, fit und gesund zu bleiben und überflüssige Pfunde zu verlieren – der Körper bekommt quasi eine schonende Auszeit vom Alltag. Darüber hinaus reinigt Basenfasten den Organismus und entlastet den Stoffwechsel, indem Giftstoffe aus dem Körper ausgeschieden werden. Entgiftung bedeutet, dass im Körper gespeicherte Säuren unschädlich gemacht und abtransportiert werden. Zudem aktiviert ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt die körpereigene Selbstreinigungsfunktion. Der Körper kann Basen – im Gegensatz zu Säuren – nicht selbst produzieren, weshalb basische Stoffe durch basenreiche Nahrungsmittel aufgenommen werden müssen. Um den Entgiftungsvorgang in Schwung zu bringen, gilt es deshalb, das körpereigene Regulationssystem und den optimalen Säure-Basen-Haushalt zu unterstützen oder wieder herzustellen.
Die Ursache vieler Erkrankungen liegt in der modernen Zivilisationskost. Sauer wirkende Nahrungsmittel entziehen dem Körper wertvolle Mineralstoffe. Ein Zuviel an diesen Nahrungsmitteln, darunter industriell angefertigte Produkte mit einem hohen Anteil an Zusatzstoffen, kann der Organismus nur schlecht verdauen. Außerdem belasten Pflanzenschutzstoffe an Obst und Gemüse, Antibiotika und Hormone im Fleisch, aber auch Umweltabgase den Körper. Es kann zu einer Übersäuerung oder einem Eiweißüberschuss im Stoffwechsel kommen. Dadurch entstehen schädliche Ablagerungen in Gefäßen und Entgiftungsstörungen. Zudem können Säurebildner wie Süßigkeiten oder Alkohol auch zu Störungen der Verdauungsfunktion führen. Kommen dann noch Stress oder Bewegungsmangel hinzu, ist der Körper oft übermäßig belastet.
Die zehn goldenen Wacker-Regeln
- Essen Sie Rohkost nur wenn Sie sie vertragen!
- Rohkost nur bis 14 Uhr – und nach 18 Uhr gar nichts mehr!
- So naturbelassen wie möglich!
- Nicht zu viel!
- Keine wilde Mischungen!
- Verwenden Sie Gewürz sparsam!
- Essen Sie nur basische Lebensmittel, die Sie auch mögen!
- Essen Sie mehr Gemüse als Obst – und zwar nur reifes!
- Kauen Sie gründlich!
- Nehmen Sie ihre Mahlzeiten regelmäßig ein!
Aufgrund der säurereichen Ernährung ist es sinnvoll, von Zeit zu Zeit auf eine rein basische und ausgewogene Ernährung zu setzen. Rund 80 Prozent der täglichen Nahrung sollte basisch verstoffwechselbar und lediglich 20 Prozent sollte säurebildend sein. Obst und Gemüse liefern dem Körper nicht nur wichtige Vitamine, Mineralien und Kohlenhydrate. In ihnen sind sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die dem Organismus beispielsweise helfen, Nährstoffe im Gewebe zu speichern, den Hormonhaushalt zu regeln und den Verdauungsvorgang zu aktivieren.
Die Ernährungsumstellung auf basische Nahrungsmittel kann deshalb auch chronischen Erkrankungen entgegenwirken. Basenfasten beugt zum Beispiel Gefäßerkrankungen wie Arterienverkalkung, Herzinfarkt und Schlaganfall vor. Basische Kost stärkt die Herzfunktion, senkt den Blutdruck und das Infarkt risiko. Ein weiteres Beispiel ist Osteoporose bei alternden Menschen. Die Knochenkrankheit entsteht unter anderem durch einen Säureüberschuss. Setzt man auf einen ausgewogenen Speiseplan mit weniger Fleisch und Weißmehlprodukten, kann Basenfasten auch Krankheiten wie Rheuma oder Gicht lindern. Eine basenreiche Ernährung kann entzündungshemmend wirken, allergische Reaktionen mindern und den Blutzucker regulieren.
Generell ist Basenfasten für jeden Menschen geeignet, der etwas für die eigene Gesundheit tun möchte. Die Wacker-Methode ist individuell auf eigene Bedürfnisse und die körperliche Verfassung abstimmbar. Das sanfte Fasten ist alltagstauglich und dient dem Einstieg in ein gesünderes Leben. Basenfasten bedeutet im Einklang mit dem eigenen Körper zu leben und dabei sein seelisches Wohlbefinden zu wahren.
DIE AUTORIN:
Sabine Wacker ist Heilpraktikerin mit Medizinstudium und Autorin. Sie hat sich auf Ernährungsberatung und Entgiftung spezialisiert und mit ihrem Mann „Basenfasten – die Wacker-Methode® entwickelt.