Massage und Heilung des weiblichen Schoßraumes
Mit kaum einem anderen Körperteil ist die Frau so eng verbunden wie mit ihrer Yoni. Dieser Körperbereich macht sie erst zur Frau, es macht den Unterschied aus zwischen Männlichem und Weiblichem. Yoni ist ein Wort aus dem Sanskrit und bezeichnet den gesamten Genitalbereich der Frau. Kaum ein Wort aus unserem Sprachgebrauch wie Schoss oder Vagina bezeichnet diesen Bereich treffender – Yoni ist ein Wort voller Zärtlichkeit und Verehrung. Wir alle sind durch diese Öffnung, dieses Tor ins Leben gekommen.
Viele Frauen haben jedoch zu ihrer Yoni ein äußerst gemischtes Verhältnis, ist sie doch durch die Gesellschaft zu einem Körperteil abgestempelt worden, wofür man sich zu schämen hat, das dem Mann für seine Lust zur Verfügung zu stehen und als Folge davon Kinder zu gebähren hat. Durch die Yoni Lust, Lebensfreude und Ekstase zu erfahren wird vielen Frauen verwehrt, in anderen Kulturen oftmals im wahrsten Sinne des Wortes „beschnitten“. In manchen Kulturen mit einem starken spirituellen Hintergrund wie Ägypten, Tibet, Indien, Griechenland und China gibt es Traditionen, in denen die Frauen als machtvolle sexuelle Initiatorinnen gepriesen und verehrt wurden, wovon heute nicht mehr viel zu spüren ist. Doch aus den tantrischen Traditionen Tibets und Indiens und aus der taoistischen Tradition Chinas sind Methoden erhalten geblieben, die heutzutage bei uns im Westen großen Anklang und Verbreitung finden.
Tantra verbindet Spiritualität und Sexualität, es baut eine Brücke zwischen dem Weltlichen und Spirituellen. Nichts wird auf diesem Weg aus der Göttlichkeit ausgeschlossen – auch unser Körper und die Geschlechtsorgane werden als Ausdruck des Göttlichen gesehen. Es ist ein Weg der Verwirklichung höchster Liebe, einer Liebe, die sich über die Körperlichkeit in die geistigen und seelischen Ebenen ausdehnt und Körper, Geist und Seele transzendiert. Die Yoniheilmassage hat ihre Wurzeln in der tantrischen Hochkultur des alten Indien. Sie wurde von Tantralehrern aus unserer Zeit wie Joe Cramer, Annie Sprinkle, Andro, Lucian Loosen, Michaela Riedl und Nhanga Ch. Grunow, um nur einige zu nennen, neu erforscht und konzipiert.
Ich selbst wurde in eine Familie und Gesellschaft hineingeboren, in der Liebe und Sexualität ein Tabuthema waren, worüber möglichst nicht gesprochen wurde; und wenn, wurde es als unsittsam, unanständig und als tunlichst zu Vermeidendes abgestempelt. Viele Hemmungen, Scham und Schuldgefühle und auch die Angst, ungewollt schwanger zu werden, prägten meine Jugend und Zeit als junge Frau.
Von dieser Tabuisierung sind ganze Generationen von Frauen geprägt – und all das ist in den Zellen der Yoni gespeichert. Auch heute noch, in unserer weitgehend sexuell aufgeklärten Gesellschaft, gestatten viele Frauen sich noch nicht, beim Geschlechtsverkehr Lust zu empfinden. Oftmals ist die Lust auch schlichtweg nicht vorhanden, oder sie wird vorgetäuscht. Laut Statistik gelangen nur ein Drittel aller Frauen beim Geschlechtsverkehr überhaupt zum Orgasmus. Viele Frauen haben Verspannungen und Schmerzen in der Yoni, so dass oftmals auch keine Lust empfunden werden kann. Warum ist das so?
In der Yoni sind jegliche schmerzhaften Erfahrungen und traumatischen Erlebnisse wie schwierige Geburten, zu frühes und gewaltsames Eindringen des Penis, Miss – brauch, sexuelle Übergriffigkeit und erlebte Vergewaltigungen gespeichert. Und das nicht nur aus diesem Leben, sondern auch aus vergangenen. Diese Erlebnisse sind als Verhärtungen, Verspannungen oder als heißes und stark pulsierendes Gewebe in der Yoni spürbar.
Bei der Yoni-Heilmassage geht es darum, diese Punkte in Zusammenarbeit mit der empfangenden Frau aufzuspüren. Wäh – rend ich einen solchen Punkt halte, massiere und drücke, kann sich die darin gebundene Emotion entladen. Dies kann auf unterschiedliche Weise geschehen, z.B. durch tiefes Atmen, Stöhnen, Weinen, Lachen, Schreien – was auch immer sich zeigt, die Frau darf es ausdrücken und loslassen, ohne sich damit zu identifizieren. Auf diese Weise wird die blockierte Energie in diesen Schmerzpunkten wieder ge – löst. Die freiwerdende emotionale Ladung zeigt sich wie eine Welle, die anschwillt und wieder verebbt. Wir Frauen können durch den direkten Zugang zu unseren Gefühlen und Emotionen bei dieser Massage unsere Selbstheilungskräfte aktivieren und an unserer sexuellen Freiheit arbeiten.
Als zertifizierte Frauenmasseurin begleite ich die Frau achtsam und absichtslos durch diesen Prozess. Dies bedeutet, dass ich sie nicht dahingehend stimuliere, den Orgasmus als Erfolg der Massage zu erzielen. Es gibt nichts zu erreichen. Somit kann die Frau sich dabei ganz entspannen und hingeben. Wenn blo ckierte Energie durch die Massage gelöst wird und frei fließen kann, stellt sich die Lust und Orgasmusfähigkeit als natürliche Folge von selbst ein. Oftmals wird das Empfinden von Lust auf Lustobjekte im Außen (Mann/ Frau) projiziert – doch Lust und Ekstase kann durch nichts und niemandem gemacht werden, sie entsteht in jedem Menschen selbst. Somit ist jede Frau und jeder Mann aufgefordert, für die eigene Sexualität die Verantwortung zu übernehmen.
Die Yoniheilmassage kann in Einzelsitzungen erfolgen, aber auch in dem von mir kreierten Jahrestraining „Shakti’s Perlen – Perlen der Weiblichkeit“ erlernt werden. Wenn die sexuelle Energie erst einmal befreit ist, kann die Frau ihre Lust mit dem Mann genießen und teilen – nicht als bedürftige Frau, sondern als Göttin, als Initiatorin auf dem Weg zur Verschmelzung der weiblichen und männlichen Energien.

DIE AUTORIN:
Parvati Margarete Florschütz
HP Psych., Yogalehrerin (BYV), Tantra-Yogalehrerin (ETI), Zertifizierte Frauenmasseurin, Living Tantra Vision, Tantra-Yoga Institut München.
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